Sind 15 Minuten tägliche Bewegung genug?

In der Zeitschrift „The Lancet“ wurde eine Studie mit über 400.000 Teilnehmern publiziert, die genau das untersucht hat. Die kurze, aber prägnante Botschaft lautet: Wer sich aufrafft wird belohnt!

Über einen Zeitraum von 8 Jahren hinweg wurde eine Gruppe von 400.000 Taiwanesen hinsichtlich ihres Bewegungsverhaltens beobachtet. Diese große Zahl der Studienteilnehmer wurde in fünf Gruppen aufgeteilt:

(1) inaktive Menschen, die sich in ihrer Freizeit überhaupt nicht bewegten und solche mit (2) niedriger, (3) mittlerer, (4) hoher oder (5) sehr hoher Aktivität.

Der Gesundheitszustand wurde im Rahmen jährlicher Untersuchungen erhoben und es wurde verglichen, wie viele Menschen aus der jeweiligen Studiengruppe verstorben sind.

Das Ergebnis der Bewegungsstudie:

Bereits bei niedriger körperlicher Aktivität konnten die Wissenschafter einen deutlichen Nutzen für die Gesundheit feststellen. Die Personen der Gruppe mit niedriger Aktivität schafften gerade einmal 15 Minuten Bewegung pro Tag und wurden dafür mit einer um 14% geringeren Sterberate* belohnt.

Schlüsselt man die Daten dieser Gruppe nach den verschiedenen Todesursachen auf, erkannt man, dass bereits 15 Minuten Bewegung pro Tag zu unglaublichen Ergebnissen geführt haben:

  • Krebs: -10%
  • Gefäßerkrankungen: -19%
  • Schlaganfälle: -12%
  • Diabetes: -11%

Bemerkenswert ist bei diesen Ergebnissen auch, dass dieser Nutzen sich für alle untersuchten Personen bemerkbar machte. Männer profitierten von 15 Minuten Bewegung täglich ebenso wie Frauen, Jüngere wie Ältere, und Gesunde ebenso wie Kranke, Übergewichtige, Raucher, Trinker oder Menschen mit einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Auch wenn diese Ergebnisse im ersten Moment zu einem Bewegungs-Minimalismus verleiten, weiß man heutzutage sehr gut darüber Bescheid, dass mehr Bewegung in der Regel auch bessere Effekte für die Gesundheit bringt.
Mit jeder zusätzlichen Viertelstunde täglicher Bewegung nimmt das Sterblichkeitsrisiko weiter ab und viele weitere positive Begleiterscheinungen stellen sich ein.

15 Minuten pro Tag ergeben 1,75 Stunden pro Woche. Die Empfehlungen renommierter Institutionen, wie z.B. der Weltgesundheitsorganisation oder dem American College of Sports Medicine liegen deutlich höher, nämlich bei 2,5 Stunden moderater Bewegung pro Woche.

Auch wenn sich diese taiwanesischen Studienergebnisse vermutlich nicht gänzlich auf deutsche Verhältnisse übertragen lassen, so motivieren diese Ergebnisse den „inneren Schweinehund“ zu überwinden.

Einfaches Fazit: Mehr Bewegung bringt auch mehr

Mehr Bewegung ist grundsätzlich besser, aber ein Minimalprogramm von 15 Minuten Bewegung hat auch schon tolle Effekte und stellt einen ganz einfachen Einstieg für Couch-Potatoes dar.

 

* Sterberate: Die Sterberate (Mortalität) ist ein Begriff aus der Demografie. Es wird die Anzahl der Todesfälle einer Gruppe im Vergleich zur gesamten Population unterschieden.

 

Literatur:
http://www.thelancet.com/journals/lancet/article/PIIS0140-6736%2811%2960749-6/abstract

 

 

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